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Auf dieser Seite möchten wir die Mitglieder und Interessenten useres

Vereins über unsere Tätigkeiten informieren !


10.01.2018

Da es seit geraumer Zeit keinen Grund für ein aktives Vereinsleben gibt,

zum Glück, wird diese Seite zur Zeit nicht bearbeitet.

Sobald es einen Grund zur Information der Mitgleider gibt, wird dies wieder

über die Internete Seite erfolgen.

Die neue Vorstandschaft ist jedoch immer auf dem Laufenden was der

Betreib der Deponie Scheinberg betrifft.


Leider müsstn wir uns am 18.06.2017 von unserem viel

zu plötzlich verstobenen

1. Vorstand H.G. Wenning verabschieden.

Wir durften Haggi als angagierten, witzigen und

liebenswerten Menschen mit vielen Interessen kennen

und schätzen lernen.

Als es um die Gründung des Vereins ging, willigte er nach

kurzem Überelgen ein das Amt des 1.Vorstandes zu

übernehmen.

Er war immer voller Eifer mit dabei, ob es um Besuche

des Kreisrates, Demonstationen beim Tag der offenen

Tür der Mülldeponie oder beim Besuch der Deponie

Jahresgespräche ging.

Er wußte stetes im die Geschehnisse der Deponie

bescheid und konnte dieses Wissen gezielt einsetzen.

Wir werden Haggi in unseren Reihen schmerzlich

vermissen!


Die Entscheidungsträger wachrütteln

Verein Zukunft Deponie Scheinberg fordert stärkere

Kontrollen dioxinbelasteter Erde und Schlacke

MT - Nachricht vom 15.01.2011

Schopfheim (ek). Wegen der Kontrollen sind jetzt Tausende in Sorge und die Beteiligten kostet es Millionen. Peter Donath, Dioxin-Experte des Vereins Zukunft Deponie Scheinberg, erntet für seine klaren Worte über den Dioxinskandal volle Zustimmung.

Der Skandal, der seit Wochen in ganz Deutschland für Schlagzeilen sorgt, hätte durch bessere Kontrollen vermieden werden können, bekräftigen die Vereinsmitglieder. Bessere Kontrollen benötigen laut Verein auch die dioxinbelastete Erde sowie die Schlacke, die auf der Deponie Scheinberg abgelagert werden.

Wir wollen die schlimmen Folgen der Sorglosigkeit verhindern, erklärt Vorsitzender Hans-Günther Wenning. Die schlimmsten Folgen seien gesundheitliche Schäden, auch über mehrere Generationen hinweg.

In Scheinberg sieht der Verein zwei gefährliche Dioxinquellen, die ihren Weg sogar in die Nahrungskette finden könnten: die dioxinbelastete Erde aus Rheinfelden und die Schlacke, die in Basel verbrannt wird. Die getrocknete Erde oder Schlacke könne als Feinstaub vom Wind auf Weiden geweht werden, auf denen Nutztiere wie Kühe grasen. Auch ins Grundwasser könnte das Dioxin gelangen.

Der Dioxinskandal rufe dazu auf, erneut über die Gefahr der chemischen Verbindung nachzudenken. Wie belastet sind Erde und Schlacke in Scheinberg wirklich? Nach welchen wissenschaftlichen Standards werden die Proben untersucht? Ist die gemeinsame Entsorgung verschiedener Konzentrationen von Dioxin sogar gesetzeswidrig? Wie reagieren die auf der Deponie abgelagerten Stoffe wie Kupfer, Blei oder Zink mit der dioxinbelasteten Erde?

Der Verein fühlt sich von den zuständigen Behörden allein gelassen. Eine regelmäßige wissenschaftliche Untersuchung der dioxinbelasteten Erde und der Schlacke fordern die Mitglieder genauso einstimmig wie eine Monoecke auf der Deponie für die Erde. In der Schlacke seien regelmäßig gut sichtbare Plastikreste zu finden. Daher könne man davon ausgehen, dass die Verbrennungstemperatur nicht 1200 Grad betrage. Diese Temperatur sei aber notwendig, um Dioxin zu zerstören. Bei niedrigeren Temperaturen könne sogar weiteres Dioxin entstehen.

Die Anträge für ihre Forderungen hat der Verein dem Landkreis Lörrach bereits im Dezember vorgelegt - als das Thema Dioxin noch kein öffentlicher Skandal war. Die Mitglieder planen, bald selbst Schlacke und dioxinbelastete Erde zu untersuchen. Von der öffentlichen Unruhe erhofft sich der Verein, dass die Entscheidungsträger wachgerüttelt werden, erklärt Wenning: Wir hoffen, dass man unsere Forderungen nun besser unterstützt.


Der Deponieverein will es wissen

Der Verein "Zukunft Deponie Scheinberg" strebt eigene

Probenuntersuchung von Schlacke und dioxinhaltiger

Erde an.

15. Januar 2011
Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.

von: Marlies Jung-Knoblich

SCHOPFHEIM. Der Verein "Zukunft Deponie Scheinberg" will es genau wissen: Er strebt an, eigene Proben aus der angelieferten Schlacke (Müll-Verbrennungsrückstände) und der aus Rheinfelden angelieferten belasteten Erde zu ziehen und sie auf eigene Kosten auf Dioxingehalt untersuchen zu lassen. Die Untersuchungen der schwach mit Dioxin belasteten Erde aus Rheinfelden werden zu lasch gehandhabt, erklärte Vorsitzender Hans-Günther Wenning in der jüngsten Vorstandssitzung.

Drei Anträge hat der Verein im Dezember vergangenen Jahres an den Landrat gestellt: Darin wird gefordert, dass generell wissenschaftlich abgesicherte und objektiv überprüfbare Untersuchungen des Erdaushubs aus Rheinfelden vorgenommen werden; dass darüber hinaus Schlacke auf Dioxinbelastung untersucht werden soll und dass eine Monoecke auf der Kreismülldeponie Scheinberg eingerichtet wird. Fatale Auswirkungen könne es haben, wenn Dioxin – in welcher Konzentration auch immer – mit anderen Materialien vermischt werde. Eine Analyse der Schlacke habe ergeben, dass angeblich so wenig drin sei, dass es schon unglaubwürdig klinge, meinte Dr. Fritz Lenz. In der Schlacke sei unter anderem Chrom, Kupfer, Nickel und Blei gefunden worden, hat Hans-Günther Wenning schwarz auf weiß. Zudem zeige der Dioxinskandal in der Nahrungsmittelkette, dass strenge Kontrollen im Umgang mit Dioxinen unabdingbar seien. "Mit unseren Anträgen wollen wir verhindern, dass es mal schlimm wird", konkretisiert Dr. Peter Donath (Dioxin-Experte). Sorgfältige Untersuchungen und Musterungen, nicht nur die Inaugenscheinnahme, seien ein Muss. Im Zweifel müssten die Rechte beim Verwaltungsgericht eingeklagt werden. Wegen mangelnder behördlicher Kontrollen koste es beim aktuellen Dioxinskandal die Beteiligten Hunderte von Millionen Euro, es herrsche Angst und Schrecken in der Bevölkerung. Höfe müssten schließen. Das alles nur, weil stets das latente Bemühen vorherrsche, so wenig Geld wie möglich auszugeben.


Dioxin macht sauer

Verein Zukunft Deponie Scheinberg fordert ehrliche

Kontrollen / Anträge an Landrat Schneider.

11. Dezember 2010

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.

von: Heiner Fabry.

SCHOPFHEIM/WIESENTAL. Das Vertrauen in die Kontrollen und den Umgang mit dioxinbelasteten Materialien auf der Deponie Scheinberg ist bei den Bewohnern der Anliegergemeinden erschüttert. Das wurde bei der Informationsveranstaltung in Enkenstein deutlich, an der der Verein Zukunft Deponie Scheinberg drei Anträge vorstellte, die über Landrat Walter Schneider beim Kreistag eingebracht werden sollen.

Hans-Günther Wenning, Vorsitzender der Bürger-Initiative, freute sich, dass er zur Informationsveranstaltung neben zahlreichen Bürgern auch Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie vier Kreisräte begrüßen konnte.

Nach einer allgemeinen Einleitung über die Entstehung von Dioxin und die mit Dioxin verbundenen gesundheitlichen Gefährdungen von Menschen, Tieren und Umwelt durch Dr. Reinhold Hart, wurden die drei Anträge verlesen und von Dr. Peter Donath erläutert. Bislang wird das aus Rheinfelden angelieferte dioxinbelastete Erdreich "organoleptisch" überprüft. In den Anträgen, bei denen Professor Peter Kern Formulierungshilfe leistete, wird erläutert, was "organoleptisch" bedeutet: Überprüfung durch Augenschein. "Dass jemand glaubt, Unterschiede im Millionstel Grammbereich durch Augenschein differenzieren zu können, grenzt an ein Wunder", sagt Reinhold Hart. Für dioxinbelastetes Erdreich sei vom TÜV-Süd ein verlässliches Verfahren entwickelt worden, führte Peter Donath aus. Um zu sicheren Ergebnissen zu kommen, seien allerdings pro Lkw-Ladung 20 bis 25 Proben erforderlich. Der Verein fordert, das bisherige Verfahren durch wissenschaftlich abgesicherte Methoden zu ersetzen, und das Erdreich sowohl in Rheinfelden sowie bei der Anlieferung auf dem Scheinberg zu untersuchen.

Ähnliche Probleme wie im Schweizer Köliken?

Der zweite Antrag bezog sich auf die Hausmüll-Schlacke, die aus der Müllverbrennungsanlage Basel angeliefert wird. Da sich in dieser Schlacke immer wieder Reste von Plastiksäcken finden, wird bezweifelt, dass die Verbrennung mit der für die Zerstörung der Dioxine notwendigen Hitze von 1200 Grad erfolgt. Es wird daher gefordert, auch die Schlacke nach wissenschaftlich abgesicherten Verfahren zu untersuchen. Der dritte Antrag fordert einen separierten Bereich auf der Deponie für dioxinbelastetes Material. Im Moment wird dieses Material mit anderen Materialien vermischt. Sollte sich herausstellen, dass die Dioxine doch gefährlicher sind, sei eine nachträgliche Entsorgung kaum mehr möglich.

Peter Donath berichtete, dass derzeit im Schweizer Kanton Aargau die Deponie Kölliken für 800 bis 900 Millionen Schweizer Franken saniert wird. Es sei genau diese Schlacke, die jetzt die aufwendige Sanierung notwendig mache. "Legte man die gleichen Kriterien wie in der Schweiz an, haben wir möglicherweise schon jetzt auf dem Scheinberg ein vergleichbares Problem", so Peter Donath.

Ein wesentlicher Punkt der Informationsveranstaltung war auch die Diskussion über mögliche Gesundheitsschäden durch Dioxin. In einem Referat stellte Dr. Reinhold Hart eine Studie vor, die Anfang der 90er Jahre in einem medizinischen Fachblatt veröffentlicht wurde. Nach dieser Studie wurden in Hamburg die Gesundheit von 1583 Mitarbeitern der Firma Böhringer-Ingelheim untersucht, die bei der Produktion von Pestiziden beschäftigt und daher möglicherweise mit Dioxinen in Berührung gekommen waren. "Von den 1583 Mitarbeitern waren 115 an verschiedenen Arten von Krebs verstorben", zitierte Reinhold Hart, "es gab zahlreiche andere Erkrankungen, 21 Menschen hatten Selbstmord begangen." Bei den untersuchten Frauen lag die Brustkrebsrate doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

In Rheinfelden seien weder Bürger noch Mitarbeiter der dortigen Unternehmen, die für die Dioxinabfälle verantwortlich sind, untersucht worden, so Peter Donath. Er selber habe zwar in Diskussionen mit der Stadt Rheinfelden dies immer wieder angeschnitten, jedoch sei dies als unerheblich abgetan worden, so Peter Donath.


Monodeponie vom Tisch?

Irritation über Rheinfelden.

11. Dezember 2010

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.

von: bry


SCHOPFHEIM/WIESENTAL (bry). "Die Monodeponie Einhäge ist vom Tisch", informierte Rainer Strittmatter, früher Ortsvorsteher in Enkenstein, die Zuhörer an der Informationsveranstaltung des Vereins Zukunft Deponie Scheinberg mit Bezug auf eine kleine Zeitungsnotiz vom 25. November. Nach dieser Notiz, die in den Lokalzeitungen erschien, hat Oberbürgermeister Eberhard Niethammer in Warmbach die Bürger informiert, dass im Gewann "Einhäge", das für die Monodeponie in der Debatte war, nach dem neuen Bebauungsplan der Stadt ein kleines Gewerbegebiet entstehen soll, so Rainer Strittmatter: "Was sollen wir von einem Oberbürgermeister halten, der immer wieder versichert, er wolle sich um eine Monodeponie bemühen, und jetzt ohne Vorankündigung mitteilt, dass alle diese Bemühungen offenbar vom Tisch sind?" Es gab größere Erregung in der Versammlung und mehrere Teilnehmer bekundeten, dass es gerade diese Winkelzüge seien, die das Vertrauen der Bürger in Amtsträger erschüttert hätten.


Deponie-BI macht wieder mobil

"Zukunft Deponie Scheinberg" will bei der Kreistagssitzung am Mittwoch Präsenz zeigen / Zweifel an der Kostenargumentation.


„Mobilisierte“ Bürger: Wie hier im November 2008 will der Verein Zukunft Deponie Scheinberg Präsenz bei der Kreistagssitzung zeigen. Foto: A. Hönig


WIESENTAL. Er nimmt wieder Fahrt auf, der Widerstand gegen eine dauerhafte Ablagerung leicht dioxinbelasteter Erde auf dem Scheinberg: Zur Kreistagssitzung nächsten Mittwoch macht der Verein Zukunft Deponie Scheinberg die Bürger "mobil" – er bietet Busfahrten nach Lörrach an. Weil eine Monodeponie in Rheinfelden möglicherweise an Kosten scheitern könnte, will der Verein Präsenz zeigen. Und seine Zweifel an dieser Argumentation.

Rapide sinkende Anlieferungsmengen und damit weniger Einnahmen aus Gebühren, im Gegenzug hohe Betriebskosten für eine Monodeponie in Rheinfelden. Ergibt im ungünstigsten Fall innerhalb von fünf Jahren ein Minus von 800 000 Euro für eine Monodeponie in Rheinfelden. Würde dann die Deponie mangels Rentabilität geschlossen, kämen weitere 2,4 Millionen Euro hinzu. Macht ein Minus von drei Millionen Euro. Diese Rechnung für den schlimmsten Fall ("worst case") präsentiert das Landratsamt am Mittwoch den Kreisräten.

Damit ist erst einmal noch gar nichts gesagt – außer eben, dass die Sache teuer werden könnte. Wobei die Kreisverwaltung nicht ausschließt, dass es noch Möglichkeiten gibt, Kosten und Gebühren zu senken. Etwa, wenn das Land von den strengen Vorgaben für die Deponie abrücken sollte. Zudem ist auch noch nicht wirklich klar, welche Mengen in Rheinfelden dauerhaft tatsächlich anfallen. 10 000 Kubikmeter jährlich waren einst geschätzt, zuletzt war es gerade noch die Hälfte. Und seit September – also seit dem Zeitpunkt, wo das Material vorübergehend auf dem Scheinberg angeliefert wird – waren es nur 1400 Kubikmeter, 90 Prozent davon aus Baustellen der Stadt Rheinfelden. "Stellt sich die Frage, wo das Material aus privaten Bauvorhaben derzeit bleibt. Denn es fällt ja weiteres Material in Rheinfelden an", so Hans-Günther Wenning, Vorsitzender des Vereins Zukunft Deponie Scheinberg. Das Misstrauen – nicht nur – des Vereins ist angesichts des pessimistischen Tenors der Verwaltungsvorlage für die Kreistagssitzung jedenfalls wieder da. Zu frisch ist das Tierseuchenlogistikzentrum in Erinnerung. Hier lief der Entscheid für den Standort Scheinberg auf eine reine Kostenargumentation hinaus – wobei die Kalkulation von den Anrainern angezweifelt wurde.

Und auch jetzt seien die Zahlen keineswegs transparent, findet etwa Wieslets Ortsvorsteher Heinz Eichin. Er setzt hinter die Berechnungen ein großes Fragezeichen. Was ihn ebenfalls stört: "Die Argumentation läuft wieder auf der rein wirtschaftlichen Schiene". Dabei gebe es noch andere Aspekte. "Etwa unsere Lebensqualität. Davon ist nicht die Rede." Auch Enkensteins Ortsvorsteher Klaus Brutschin ärgert sich darüber, dass "wieder alles rein auf Kosten reduziert wird". Wie Eichin hält er die Zahlen für hinterfragenswert, beide begrüßen deshalb die Aktion des Vereins. "Es ist wichtig, Präsenz zu zeigen und Fragen zu stellen – nicht im aggressiven Ton, sondern sachlich". Dies in der Hoffnung, einige Kreisräte aufzurütteln. "Sie haben ja letztlich die Macht, die Richtung vorzugeben." Das sieht auch der Verein so. "Es geht nicht um Remmidemmi", erklärt Hans-Günther Wenning. "Wir wollen einfach vor Ort sein und haben auch Transparente dabei, aber wir werden uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt bewusst ruhig verhalten." Noch sei ja nicht explizit die Rede von einer Dauerlösung Scheinberg – auch wenn zwischen den Zeilen der Gedanke herauszulesen sei. Etwa, wenn die Frage gestellt wird, ob das finanzielle Risiko einer Monodeponie überhaupt "vertretbar" sei. Schopfheims Bürgermeister Christof Nitz kann die Bedenken gut verstehen. "Ich stelle mir da schon die Frage, warum es nicht auch ein best-case-Szenario gibt? Man kann ja auch aufzeigen, wie es im optimalen Fall laufen könnte." So einseitig pessimistisch aber entstehe der Eindruck, dass die Kreisräte psychologisch auf eine Scheinberg-Dauerlösung vorbereitet werden sollen. Das sieht auch Beigeordneter Ruthard Hirschner so. "Wir können froh sein, dass das errechnete Defizit nicht zehn Millionen beträgt", so sein – halb ernsthaft, halb ironisch – formulierter Kommentar. Gerd Schönbett, Bürgermeister des Kleinen Wiesentals, macht sich keine Illusionen. "Egal in welche Richtung", am Ende werden die Kosten mitentscheidend sein. Aber auch er hält es für "keinen Fehler", Präsenz zu zeigen und sachlich zu diskutieren.

BUSFAHRT



Zur Kreistagssitzung am nächsten Mittwoch, 10. März, in Lörrach organisiert der Verein Zukunft Deponie Scheinberg einen Bustransfer. Anmeldung unter Tel. 07622/7509 bei H.G.Wenning. Die Busse fahren wie folgt ab: in Wieslet bei der Schule um 13.45 Uhr, in Enkenstein bei der Bushaltestelle um 13.50 Uhr und in Langenau beim Rathaus um 13.55 Uhr.

05. März 2010
Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.
von: André Hönig


Hier sehen Sie einige Bilder unserer Aktion vom 19.09.09 gegen den Tag der offen Deponie auf Scheinberg!


Stellungnahme des Vereins „Zukunft Deponie Scheinberg e.V.“:


„Tag der offenen Deponie“ – Vom Reichtum eines Landkreises

Es ist ein schöner Brauch, gemeinsam zu feiern. Und wenn vernünftige Erfolge von Politik und Verwaltung dazu Anlaß geben, dann wird die Feier zu einem Erlebnis, das unsere

Demokratie festigt: Wir Bürgerinnen und Bürger freuen uns über ein renoviertes Schulgebäude, über ein neues Jugendzentrum, über einen neuen Spielplatz für unsere Kinder.

Doch diese Feier ist eine Provokation: Unter der Überschrift „Tag der offenen Deponie“ wirbt das Servicecenter der Abfallwirtschaft des Landkreises Lörrach für ein Fest, das makaber zu werden droht. Da soll wohl auf unheimliche Art mit Tod und Vergänglichkeit ein Scherz getrieben werden.

Das wird angeboten: Kostenloser Shuttle-Busservice, kostenlose Kutschfahrten, Musik und Bewirtung, Erlebnisparcour, Deponietour mit Quiz und Preisen, Kinderprogramm mit Clownerie.

Brot und Spiele auf dem Dioxinberg, um die Bevölkerung vergessen zu lassen, um was es geht?

Was lässt Landrat Schneider feiern? Sein Versäumnis, rechtzeitig in Rheinfelden für eine Dioxin-Ersatzdeponie zu sorgen? Sein politisches Bravourstück, den Kreistag dazu bewegt zu haben, gegen sich selbst zu stimmen? Sein mangelndes Gespür für die berechtigten und begründeten Sorgen der Bürgerinnen und Bürger? Seine vordemokratische autoritäre Informationspolitik? Seine Trickserei bei der ersten Anfahrt dioxinverseuchter Erde auf den Scheinberg? Seinen formalrechtlich abgesicherten Sieg über die Vernunft einer zukunftsfähigen Lebensweise?

Der heimliche Lehrplan dieser Fest-Veranstaltung: Dioxin ist harmlos, Politik und Verwaltung haben alles im Griff. Sorgt Euch nicht und feiert!

Diese Leier der Beschwichtigung hat ausgespielt, spätestens seit der Erkenntnis, dass die Versprechen der Experten oft nicht viel taugen. Angeblich sollte der Atommüll im Endlager Asse auf Dauer sicher und trocken lagern. Häppchenweise kommt zurzeit ans Licht, wie Atomwirtschaft und Politik einen veritablen Wählerbetrug, einen eklatanten Rechtsbruch und ein strahlendes Sicherheitsrisiko zu verantworten haben.

Woher soll nach solchen Erfahrungen das Vertrauen in die behauptete Sicherheit der Dioxinablagerung auf dem Scheinberg kommen? Übrigens: Andere Experten kommen zu ganz anderen Ergebnissen - auch schwach belastete Dioxinerde ist gesundheitsschädlich.

Und über die Wechselwirkung der Vielzahl von Giftstoffen, denen wir alle täglich ausgesetzt sind, weiß überhaupt kein Experte auch nur annähernd Bescheid!

Angesichts solcher Unsicherheiten verabschiedet man sich in Lörrach von einer rationalen Diskussion und macht die Bevölkerung durch ein Fest dioxintauglich. Wer als Kind auf dem Scheinberg unter der fürsorglichen Obhut seiner Eltern und eines Landrates malen und Blumen eintopfen darf, der kommt gar nicht erst auf die Idee, dass er auf einem Pulverfaß unserer Zivilisation spielt. So macht man sich künftige Erwachsene für etwas gefügig, das nicht in deren Interesse liegt. Das ist Instrumentalisierung der Kinder, nicht aber die Aufklärung über Leben bedrohende Prozesse, die seinerzeit besorgte Eltern aus Anlass des traurigen Kreisstagsbeschlusses versuchten. „Kinderprogramm mit Clownerie“ heisst es auf dem Werbeplakat aus Lörrach. Wer nachdenkt, dem vergeht der Spass.

Das alles wird noch getopt durch einen atemberaubenden Vorgang: Um für etwas Zustimmung zu erheischen, für das es aus guten Gründen keine Zustimmung geben kann, lässt man jetzt auch die kritischen Aufklärer mit ihren Steuergeldern die Verdummungskampagne des Landrates bezahlen. Es ist jedenfalls nicht bekannt, dass der Landrat die angepriesenen kostenlosen Zerstreuungen aus eigener Tasche finanziert. Während in Schopfheim der Stadtrat wegen Geldmangels das Abo für den Schwarzwaldverein kündigt, sprudelt das Geld in Lörrach nur so, denn billig ist die Imagekampagne für die Dioxindeponie nicht. Der Landkreis ist offensichtlich reich.

Und in der Tat verfügt die Region über einen Reichtum, von dem der Landrat allerdings nur wenig zu verstehen scheint: Es gibt aufgeklärte, mitdenkende und nachdenkliche Bürgerinnen und Bürger, die Demokratie zu leben versuchen. Wer diesen Engagierten nur mit Tricksereien zu begegnen vermag, der verspielt einen menschlichen Reichtum, aus dem Demokratie immer schöpfen muß, wenn sie gelingen soll. Deshalb gilt ach: Mit einem feudalen Führungsstil und mit patriarchalischen Drohgebären lassen sich solche Demokraten nicht einschüchtern.

Das Fest des Ladrates ist kein Anlass zur Freude. Es verbindet nicht; es spaltet. Dieses geplante Fest beschädigt unsere Demokratie. Und es löst in gar keiner Weise die zur Diskussion stehende Problematik: Wie müssen wir leben, damit angesichts der Verschmutzung von Luft, Wasser und Böden und angesichts der Klimakatastrophe künftig noch Leben sein kann? Das hoch giftige Dioxin ist ein Element in diesen Leben bedrohenden Zerstörungsprozessen.

Wir vom Verein „Zukunft Deponie Scheinberg“ stellen uns vor:

Der Herr Landrat Schneider feiert sich am 19.9. auf der Mülldeponie Scheinberg –

und keiner geht hin.


Presserechtlich verantwortlich: Hans-Günther Wenning

1. Vorsitzender des Vereins „Zukunft Deponie Scheinberg e.V.“



Clownerie-Show auf dem Dioxinberg



Was wird gefeiert? Dass Dioxin auf der Mülldeponie Scheinberg abgelagert wird. Ein makabres Fest. Von Steuergeldern finanziert. Wir sollen lernen: Dioxin ist harmlos, Politik und Verwaltung haben alles im Griff. Doch wer nachdenkt, dem vergeht der Spass.

Wir vom Verein „Zukunft Deponie Scheinberg“ stellen uns deshalb vor: Der Herr Landrat Schneider feiert – und keiner geht hin.

Presserechtlich verantwortlich: Hans-Günther Wenning

1. Vorsitzender des Vereins „Zukunft Deponie Scheinberg e.V.“


2009

Jahreshauptversammllung 2009

Bitte entnehmen Sie die Infos zur Jahreshauptversammlung aus unserer Seite PRESSE!

Vielen Dank!


Beisichtigung der KVA Anlage in Basel

Am 18.06.09 um 15 Uhr besichtig der Verein die KVA Anlage

in Basel. Durch die freundliche Unterstützung des

Landratsamtes Lörrach , in Person von Herrn Hellmann, wurde

für uns dieser Besuch organisiert.

Ca 20 Pesonen können an dieser Besichtigung teilnehmen,

Interresierte können sich beim Verein zu einem geringen

Unkostenbeitrag (für den Bustransfer, die Höhe steht leider

noch nicht fest ) anmelden.

Für Interesiert hier noch der Link der KVA Basel :

www.IWB.ch


Stammtisch 01.04.09

Am 01.04.09 veranstaltete der Verein einen Stammtisch in der Krone in Tegernau, wo sich auch die Bürgermeister Kandidaten für das Kleine Wiesental zu unseren Interessen äußern durften. Leider konnte Herr Schönbett an dieser Veranstalltung nicht teilnehmen.

Ebenfalls war der Vorstand etwas überrascht über die geringe Teilnahme der Vereinsmitglieder, da lediglich 20 Personen anwesend waren.

IInteresant war die Stellungnahme der einzelnen Kandidatn, Herr Gerhard Wager sprach sich ganz deutlich dafür aus, daß die Deponie Scheinberg kein Probelm von Wieslet ist, sonder genauso wie der Wieser Dorfladen und die Brandruine in Neuenweg ein Problem der ganzen Gemeinde und bekundete somit seine volle Unterstützung für den Verein.

Ebenfalls wurde über weiter Pläne bezüglich des Tierseuchen Logistikzentrums informiert.

Hierzu kam die Info, daß die Kläranlage in Steinen als möglicher Standort untersucht wird.


Wie in den Medien zu lesen war und ist, sind nicht nur wir mit dem Landrat und dem Landratsamt im Streit, nein auch Greenpeace Schweiz liegt im Streit mit Lörrach.

Hier können Sie einige Berichte über die Sanierung der Hirschacker Grube in Granzach lesen!


Greenpeace fordert Roche


27. Februar 2009

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.

von: bz


Symbolisch lagerte Greenpeace Giftmüll an der Roche-Zentrale. | Foto: BZ BASEL (BZ). Greenpeace hat gestern morgen symbolisch 80 Giftmüllfässer vor dem Roche-Hauptsitz in Basel deponiert; damit wollte die Umweltschutzorganisation ihre Kritik an dem Verhalten des Konzern bei der Sanierung der Hirschacker-Deponie in Grenzach-Wyhlen unterstreichen. Greenpeace wirft dem Konzern "Wortbruch" vor, die "vermutlich illegale" Ablagerung von Hirschacker-Giftmüll in anderen Deponien und fordert, dass Roche die Deponie sauber weiter saniert.

Im Lauf des Tage zeigt sich die Organisation in einer Pressemitteilung allerdings unzufrieden mit dem Verlauf des Tages. Ein Gespräch mit dem General Counsel und Leiter Corporate Services und Geschäftsleitungsmitglied, Gottlieb A. Keller, sei ergebnislos geblieben. Deshalb müssten es nun die Großaktionäre richten. Greenpeace appelliert insbesondere an die Roche-Erben, die den Konzern mehrheitlich besitzen und kontrollieren. Die Familien Hoffmann und Oeri erhielten dieser Tage etwa 370 Millionen Franken in Form von Dividenden und besäßen die Firma bereits in der fünften Generation. Beide Familien hätten Roche Form also schon zur Zeit der Chemiemüll-Ablagerung beim Hirschacker kontrolliert und könnten somit zumindest teilweise für die Ablagerungen von Chemiemüll auf deutschem Boden verantwortlich gemacht werden, so Greenpeace.

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Die Organisation hält auch weiter daran fest, dass nach den verfügbaren Informationen die Beprobung des ausgehobenen Giftmülls nicht den Vorgaben des Umweltministeriums Baden-Württemberg entsprochen habe und "somit illegal war". Weil 17 000 Tonnen Aushub demnach falsch beprobt worden seien, wisse niemand, was auf Deponien in Rheinland-Pfalz ging. Die Deponie in Budenheim habe auf Basis der Vorwürfe im Übrigen einen Annahmestopp für Hirschacker-Lieferungen verhängt. Kreis-Umweltdezernent Jürgen Hirnschal geht indes davon aus, dass diese Deponie bald verfügbar ist; anderenfalls könne es zu Verzögerungen bei der weiteren Sanierung kommen, räumte er gestern gegenüber der BZ ein.

Autor: bz


Die Hirschackergrube ist bald voll

27. Februar 2009

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.

von: Ralf H. Dorweiler

GRENZACH-WYHLEN (dor). Während Greenpeace seine Aktion vor der Roche ausführte (Dreiland, Seite 33), hält sich die Besorgnis wegen illegaler Giftmüllverbringung nach Rheinland-Pfalz bei den dortigen Behörden in Grenzen. Dennoch hat die Deponie Budenheim bei Bekanntwerden der Vorwürfe keine Lieferungen mehr angenommen, was zu Problemen führen könnte.



"Wir haben selbst erst vor zwei Tagen von dem Annahmestopp auf der Deponie Budenheim gehört", sagte Jürgen Hirnschal, Dezernent des Landratsamts Lörrach. Bisher gebe es noch keinen Engpass auf der Hirschackergrube, aber ein längerfristiger Annahmestopp könnte sogar im Extremfall dazu führen, dass die Sanierungsmaßnahmen an der Hirschackergrube zeitweise ausgesetzt werden müssten. "Allerdings gehen wir davon aus, dass Budenheim bald wieder zur Verfügung stehen wird", sagte Hirnschal.

Die Betreiber der Deponie in der Nähe von Mainz hatten nach Bekanntwerden der Vorwürfe von Greenpeace Schweiz beschlossen, zunächst und auf unbestimmte Zeit kein weiteres Material aus Grenzach-Wyhlen anzunehmen. Das mediale Interesse im Nachbarland war so groß, dass der Betreiber zunächst eine Klärung der Vorwürfe abwarten wollte. Während die SDG Süd (Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd) in Neustadt an der Weinstraße, vergleichbar mit unserem Regierungspräsidium, schon bald in einer Pressemitteilung berichtet hatte, dass sie keinen Anlass sehe, die Lieferungen als illegal anzusehen, blieb der Annahmestopp trotzdem bestehen. Offenbar handelte es sich um ein Kommunikationsproblem, wie auch Hirnschal vom Landratsamt Lörrach meinte. Er sei nach Telefonaten mit Behörden in Rheinland-Pfalz überrascht gewesen, wie unterschiedlich der Kenntnisstand gewesen sei. Um für einen gleichen Informationsstand zu sorgen, ging vom Landratsamt ein Bericht an die zuständigen Stellen.

Gerüchte, die unsere Redaktion erreichten, dass Rheinland-Pfalz darüber nachdenke, die rund 17 000 Tonnen Aushub wieder nach Baden-Württemberg zurückzuschicken, wurden von Behördenvertretern beider Länder zurückgewiesen. Der Geschäftsführer der SAM (Sonderabfall-Management-Gesellschaft Rheinland-Pfalz), Rainer Meffert, teilte auf Nachfrage der Badischen Zeitung mit: "Die Anlieferungen wurden ausnahmslos geprüft und waren unbedenklich." Seiner Meinung nach spreche "eigentlich nichts gegen eine Wiederaufnahme der Lieferungen". Eine Rückbringung von Stoffen käme nur in Frage, wenn es sich um Material handele, das zu einer höheren als der zugelassenen Deponieklasse gehört." Bei den Lieferungen seien allerdings immer die Grenzwerte eingehalten worden.

Von der Deponie Budenheim war gestern keine Stellungnahme zu erhalten, wann sie den Annahmestopp aufhebt.

Autor: Ralf H. Dorweiler


Greenpeace bekräftigt seine Vorwürfe


25. Februar 2009

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.

von: Ralf H. Dorweiler


Hexachlorethan an verrostetem Fass im Hirschacker | Foto: Privat GRENZACH-WYHLEN. Greenpeace Schweiz legt im Streit um die Sanierung der Hirschackergrube nach. Martin Forter, der für Greenpeace ein Gutachten über vermeintliche Mängel der Sanierung erstellt hat, legte der Badischen Zeitung ein Dokument vor, bei dem es um eine besondere Bearbeitung der Proben geht. Bei der so genannten Twisterung wird eine Probe fein zerhackt. Dies hilft bei der Reduktion der LHKW-Werte (leichtlösliche Kohlenwasserstoffe). Niedrigere LHKW-Werte bedeuteten eine günstigere Deponieklasse.

In einem dokumentierten Fall sei nach der Twisterung ein anderer Schadstoff, Hexachlorethan (HCE), in extrem gesteigerter Konzentration gefunden worden (statt 0,23 mg pro Kilo waren es danach 36 mg pro Kilo). Dies hat dazu geführt, dass die entsprechende Charge nicht auf eine Deponie verbracht werden durfte, sondern der Verbrennung (Thermische Desorption) zugeführt werden musste.

Forter schätzt, dass bis 1961 jährlich bis zu 480 Tonnen HCE, das im Verdacht stehe, krebserregend zu sein, auf die Grube verbracht worden seien. Der Stoff ist schwer flüchtig und kommt meist in größeren Klumpen vor. Wenn bei einer Probe gerade kein Klumpen mit erfasst sei, würde die Charge trotz starker Belastung auf einer Deponie der Klasse 2 oder gar 1 eingelagert werden. Erst beim Zerstückeln würde die Belastung bemerkbar.

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Das Regierungspräsidium Freiburg distanziert sich von Fragen zu dem Thema: "In der Sache der Probenahme und Modalitäten haben wir uns hinter das Landratsamt Lörrach gestellt, aber sonst müssen wir uns da keine Schuhe anziehen. Deponiebetreiber ist das Landratsamt, darum sagen wir nichts dazu", sagte Pressereferent Joachim Müller-Bremberger.

Im Landratsamt wurde beschlossen, dass der Fachbereich Umwelt Fragen zur Hirschackergrube nur zusammen mit dem Dezernatsleiter Umwelt, Baurecht und Kommunalaufsicht, Jürgen Hirnschal, beantwortet. Auf Anfrage der Badischen Zeitung sagte man, dass es sich um einen Detailstreit im methodischen Vorgehen handele. Bei der von Greenpeace geforderten Methode und der angewendeten sei die Wahrscheinlichkeit, einen Klumpen zu übersehen gleich hoch. Dies sei auch gesetzlich gedeckt. Die Twisterung mancher Proben habe stattgefunden, um die LHKW auszutreiben, damit es zu keinen Luftemissionen beim Transport kommen konnte. Für die nächsten Tage hat das Landratsamt eine Pressekonferenz an der Hirschackergrube angekündigt.

Autor: Ralf H. Dorweiler



Streit um Deponie für Chemiemüll geht weiter



25. Februar 2009

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.

von: bz


LÖRRACH (BZ). Greenpeace Schweiz legt im Streit um Fehler bei der Sanierung der Chemiemülldeponie Hirschackergrube in Grenzach-Wyhlen nach mit einem Dokument zur Bearbeitung der Proben. Das Landratsamt spricht von einem Detailstreit im methodischen Vorgehen und kündigt für die nächste Zeit eine Pressekonferenz auf der Deponie an. Der Altlastenexperte Peter Donath sagt, man hätte gar nicht ausgraben, sondern nur das Grundwasser reinigen müssen.


24. Februar 2009 18:10 Uhr

Artikel aus der gedruckten Badischen Zeitung zu diesem Thema: "Man hätte es nicht machen müssen"

von: dor

Dr. Peter Donath (66)

lebte von 1971 bis 2002 in Grenzach. Nach seinem Engagement bei der ersten Hirschacker-Sanierung 1978 war er von 1983 bis 1990 bei Ciba-Geigy und von 1997 bis zu seiner Pensionierung bei Ciba Spezialchemie für die Kontrolle und Sanierung der Altlasten weltweit verantwortlich. In den 70er Jahren hat er nebenbei am Gymnasium Chemie unterrichtet. Seit 2002 lebt er in Huttingen

BZ-Interview zur Hirschackersanierung

"Man hätte es nicht machen müssen"

Die Sanierung der Hirschackergrube hat zu Streit im Sanierungsprojektteam geführt. Altlastenexperte Peter Donath steht im Interview zur Geschichte und Hintergründen der Hirschackergrube Rede und Antwort.

Greenpeace greift das Landratsamt und die Roche-Gruppe an, nicht weit genug sanieren zu wollen und zudem Giftmüll illegal entsorgt zu haben. Unternehmen und Behörden bestreiten dies vehement. Ralf H. Dorweiler sprach mit Altlastenexperte Peter Donath über die Sanierung.



Unter einem Spezialzelt wird ein Hot-Spot auf der Hirschackergrube saniert. | Foto: Erich Meyer BZ: Sie kennen die Hirschackergrube?

Peter Donath: Ich war beteiligt, als das erste Siebtel des Geländes saniert wurde. Die Basler Chemieunternehmen wollten zuvor nichts von einer Sanierung wissen. Da ich als Verantwortlicher für die Umweltbelange der Ciba im Werk Grenzach meine Vorgesetzten in Basel überzeugen konnte, dass wir uns da nicht heraushalten sollten, stand ich dem Umweltdezernenten des Landratsamts Lörrach für die Identifikation und Analyse der Fassinhalte zur Verfügung. Insgesamt wurden mehrere hundert Fässer herausgenommen und auf der neu eröffneten Deponie Kölliken im Kanton Aargau eingelagert. Die Verantwortung für diese Sanierungsaktion lag beim Land Baden-Württemberg, das auch die Kosten in Höhe von einer Million DM übernommen hat. Tenor bei der ersten Hirschackersanierung vonseiten der chemischen Industrie war: "Was hätte man machen sollen?" Die Verantwortlichen wollten ihre Abfälle lieber vergraben, als in den Rhein zu leiten, wie Sandoz das gemacht hat. Es wurde gesagt: "Wir haben es damals nicht besser gewusst."

BZ: Was liegt denn alles in der Grube? Unter Aufsicht wird saniert. Foto: christoph spangenberg



Donath: Harte Chemieabfälle. Die Roche hat ihre Abfälle aus der Vitamin-Produktion zum großen Teil in der Hirschackergrube entsorgt. Die Fässer waren alle ordentlich markiert und mit dem Firmennamen beschriftet. Außerdem gab es auf jedem eine Inhaltsangabe der Stoffe, mit denen sie befüllt waren. 1978 war ich überrascht, in welch gutem Zustand die Fässer waren, die herausgenommen wurden. Jetzt habe ich gehört, dass von den Fässern selbst fast nichts mehr übrig ist.

BZ: War denn damals niemand gegen die Ablagerung von möglicherweise giftigen Stoffen in der Grube?

Donath: Die Bürger Grenzachs und Wyhlens haben sich jahrelang aufgeregt über die Mülltransporter, die ständig neue Abfälle abgeladen haben, aber die Grenzbehörden haben die Laster an der Grenze nicht weggeschickt, sondern durchgelassen. Man kann im Nachhinein eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass hier ein Fall von Behördenkorruption vorgelegen haben muss. Bevor 1962 die Deponie Bonfol eröffnet wurde, gab es für einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren gar keine andere Deponie, wohin die Unternehmen ihren Müll bringen konnten. Manche Firmen haben sogar einfach auf ihren Firmengeländen Löcher gegraben und giftige Flüssigkeiten versickern lassen.

BZ: Was sagen Sie zu der momentan laufenden Sanierung der Hirschackergrube?

Donath: Mitte Januar hatte ich Gelegenheit, den Hirschacker offiziell zu besichtigen. Was da gemacht wird, ist im Grundsatz nicht ganz falsch. Aber man hätte es gar nicht machen müssen. Mir war schon 1978 klar, dass man, sollten die Fässer einmal korrodiert sein, das komplette Grundwasser fassen, analysieren und reinigen müsste. Wir hatten bei der Ciba viel Erfahrung mit solchen Sanierungen. Mein Vorschlag wäre darum gewesen, nur das Grundwasser zu reinigen, ohne auszugraben.

BZ: Ach? Die giftigen Stoffe im Boden lassen?

Donath: Die Reinigung mit Aktivkohle funktioniert sehr gut. Das wird übrigens jetzt ja auch gemacht. Man hätte einfach nur die Rückstände analysieren müssen und gesehen, welche Stoffe auftauchen und ob sich ihre Konzentration verringert oder gar gen null geht. Wenn weitere Stoffe aufgetaucht wären oder die Konzentration noch angewachsen wäre, hätte man immer noch eine Bodensanierung angehen können. Frau de Haas hatte mir auf meine Frage, wieso sie nicht so vorgegangen ist, geantwortet, dass fünfzig Jahre Grundwasserreinigung teurer seien als die Hot-Spot-Sanierung. Pro Jahr muss man für die Reinigung und analytische Kontrolle maximal eine halbe Million Euro ansetzen. Das Problem ist aber, dass sowieso eine ganze Menge ins Grundwasser gekommen ist und noch kommen wird. Die Reinigung ist sowieso nötig.

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BZ: Sie haben der Gemeinde angeboten, bei der Sanierung zu helfen...

Donath: Ich hatte mich an alte Kollegen von der FDP gewandt. Ich habe einen Tag im Rathaus verbracht und Unterlagen eingesehen und anschließend eine Stellungnahme geschrieben. Die FDP-Fraktion hat damals einen Antrag im Gemeinderat eingegeben, mich mit einem Gutachten zu beauftragen, das ich als alter Grenzacher kostenlos erstellt habe. Ich habe dann hinter der Hand erfahren, dass Bürgermeister Lutz sich dafür lieber auf das Landratsamt verlassen, als mit demselben streiten wollte.

BZ: Was meinen Sie, wie geht es weiter?

Donath: Ich denke, dass der Streit im ehemaligen Projektteam noch nicht vorbei ist. Dass Greenpeace jetzt auf dem Standpunkt steht, wer A sagt, müsse auch B sagen, dass also nach den ersten Grabungen die ganze Fläche saniert werden muss, geschieht ja nicht ganz zu Unrecht. Ich habe mit Martin Forter telefoniert, der für Greenpeace das Gutachten über die Mängel bei der Sanierung geschrieben hat. Er hat angekündigt, dass Greenpeace keinen Rückzieher machen werde. Die sind sich ziemlich sicher, dass ihre Vorwürfe stimmen. Und es könnte sein, dass Greenpeace am 10. März versuchen wird, die Hirschacker-Story bei der Hauptversammlung der Roche AG image-wirksam darzustellen.

Information zur Person:

Dr. Peter Donath (66) lebte von 1971 bis 2002 in Grenzach. Nach seinem Engagement bei der ersten Hirschacker-Sanierung 1978 war er von 1983 bis 1990 bei Ciba-Geigy und von 1997 bis zu seiner Pensionierung bei Ciba Spezialchemie für die Kontrolle und Sanierung der Altlasten weltweit verantwortlich. In den 70er Jahren hat er nebenbei am Gymnasium Chemie unterrichtet. Seit 2002 lebt er in Huttingen.

Autor: dor


Vorrang für die Gesundheit


21. Februar 2009

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.

von: bz


LÖRRACH (BZ). Die grüne Kreistagsfraktion ist beunruhigt über die Diskussionen über Umweltstandards im Landkreis. "Nachdem der Umweltausschuss kürzlich der fadenscheinigen Begründung der Kreisverwaltung gefolgt ist, dass ein Verzicht auf Ablagerung von bituminösem Fräsgut den Wettbewerb beim Straßenbau verzerren würde, scheint die Gesundheit für die Bewohner des Landkreises in den Hintergrund zu rücken", schreibt Fraktionschef Josef Frey in einer Pressemitteilung.

Diese Entscheidung füge sich nahtlos in eine Reihe von Beschlüssen ein, die deutlich machten, dass im Zweifel wirtschaftliche Gründe mehr zählten, als die Bedeutung der Lebensgrundlage. So sei schon vor einigen Monaten der Ausbau der Biathlonanlage in einem FFH-Gebiet am Notschrei vom Landkreis bewilligt und finanziert worden. Neuerdings mache die Kreisverwaltung bei der Sanierung Deponie Hirschacker in Grenzach-Wyhlen von sich reden. Gerade dieses Beispiel zeige, dass nicht so mit der Umwelt umgegangen werden könne, wie dies vor einigen Jahrzehnten noch der Fall war. Die grüne Kreistagsfraktion zeigt sich deshalb sicher, dass eine gute Vorbeugung bei der Verwendung von problematischen Stoffen, wie etwa bituminösem Fräsgut, auf Dauer den Menschen mehr nutze als kurzfristige wirtschaftliche Interessen. "Frühere Umweltsünden sollten uns heute an dieses fehlerhafte Verhalten erinnern", hält Frey fest.

Bei der Kreisverwaltung und Schopfheims Bürgermeister scheine dies nichts zu bewirken, bedauern die Grünen. Es bleibe so nur der Protest der Bürger, da sich selbst in den Landkreisgremien keine Mehrheiten für einen nachhaltigen Schutz der Lebensgrundlage fänden.

Autor: bz


Roche-Gruppe will weiter sanieren

GRENZACH-WYHLEN. Der Streit um die Sanierung der Hirschackergrube beschäftigt Bürgermeister Jörg Lutz weiter. Während die Vorwürfe von Greenpeace wegen illegalen Giftmülltransports nach neuesten Informationen des Regierungspräsidiums unhaltbar seien, hat die Roche sich bereit erklärt, eine weitere Sanierung der Hirschackergrube anzugehen, wenn dafür nach einer Analyse die gesetzlichen Notwendigkeiten bestehen.



Spezialisten überwachten den Aushub und untersuchten die Erde auf die Schwere der Belastung. Danach richtet sich die Entsorgung des Bodens. | Foto: Christoph Spangenberg Diese Bereitschaft hat Roche bereits vor den Angriffen durch Greenpeace Schweiz auch im Projektteam formuliert, wie deren Mediensprecher Alexander Klauser auf Anfrage der Badischen Zeitung bestätigt. Tatsächlich sei schon seit längerer Zeit festgelegt worden, dass alle Bereiche außerhalb der Hot-Spots untersucht werden sollten. "Nachdem bei der Hot-Spot-Sanierung die Chemikalien bekannt sind, kann die Suche nach Schadstoffen in einer weiteren Analyse gezielt fortgesetzt werden", so Klauser. Sollten diese Untersuchungen weitere Gefährdungen ergeben, dann würde sich die Roche-Gruppe "im Rahmen der Gesetze und unserer Verantwortung" an der Finanzierung der weiteren Sanierung beteiligen.

Bürgermeister Lutz geht von einer sehr zeitnahen Fortsetzung der Arbeiten aus. "Die Grubenränder sollen zunächst frei bleiben. Dann soll ein Gesamtkonzept zur Sanierung erarbeitet werden." Der eigentliche Widerspruch zwischen Greenpeace und der Roche, so Lutz, sei, dass Greenpeace sofort situativ weitergraben wolle, während die Roche zunächst weitere Analysen und eine Gesamtkonzeption erstellen wolle. "Wir wollen die Grubenränder sicherlich nicht ein Jahr offen haben. Also wird es wohl schnell weitergehen", sagte Lutz.

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Derweil tut sich auch in Hinblick auf die Vorwürfe zur illegalen Abfallverschleppung einiges. Greenpeace hatte ein internes Papier des Umweltministeriums vorgelegt, das die irreguläre Kennzeichnung des Aushubmaterials belege. Der Aushub sei dann statt in eine Freiburger in eine Deponie in Rheinland-Pfalz verbracht worden.

Das Regierungspräsidium teilte mit, dass die ursprünglich angedachte Deponie seit 2005 geschlossen ist. Es gehe nur noch um die Modellierung der Landschaft, die mit gänzlich unbelasteter Erde vorgenommen werden sollte. Das sei der einzige Grund, warum der Aushub nicht angenommen worden war.

Auch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd aus Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz) hat sich zu dem Thema gemeldet: "Für das aus der Deponie Hirschacker im Landkreis Lörrach angelieferte Bodenmaterial lagen (...) die erforderlichen Entsorgungsnachweise vor", heißt es in einer Mitteilung. Weiter: "Im Rahmen der Abfallanalytik sind Vollanalysen durchgeführt worden. (...) Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten worden sind."

Das Regierungspräsidium Freiburg erkennt keinen Grund, das Vorgehen des Landratsamts Lörrach zu beanstanden. Tatsächlich habe es Diskussionen über die Beprobungsmodalitäten gegeben, was zum Anlass genommen worden sei, um mit dem Umweltministerium die künftige Anwendung eines landesweiten Standards zu thematisieren. Dabei seien ab Mitte Dezember die Proben alle "100-prozentig" nach Vorschrift genommen worden. "Die Materialabfuhr erfolgte nachweislich ab Oktober 2008 zu einem Zeitpunkt, als das Material weitestgehend nach diesem Standard untersucht war. Die Stellungnahme aus Rheinland-Pfalz bestätigt, dass weder von einer mangelhaften Beprobung noch gar von einer illegalen Abfallentsorgung auszugehen war", so die Behörde.

Autor: Ralf H. Dorweiler

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Grenzach- Wyhlen


21. Februar 2009

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.

von: Ralf H. Dorweiler


20. Februar 2009 20:46 Uhr

Artikel aus der gedruckten Badischen Zeitung zu diesem Thema: Die Last der Altlast

von: Ralf H. Dorweiler

Die Last der Altlast

In den 50ern und 60ern war es einfach: Grube graben, Chemiemüll rein, fertig. Bis zu 100 000 Tonnen Chemieabfälle aus Basel lagern in der Grenzach-Wyhlener Hirschackergrube, die auch wegen Greenpeace Schweiz gerade teilsaniert wird. Doch es gibt Ärger.

Die Umweltschutzorganisation arbeitete im Projektteam für die Sanierung mit. Diese Woche ist sie ausgestiegen. Begründung: Die Sanierung der mit leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen und weiteren Stoffen verunreinigten Böden laufe chaotisch und gehe nicht weit genug. Zudem seien 17 000 Tonnen Giftmüll illegal auf eine rheinland-pfälzische Deponie verbracht worden, so die Vorwürfe. Greenpeace stellte dem Basler Chemiekonzern Hoffmann-La Roche, der einen Großteil der Sanierungskosten von bisher zehn Millionen Euro übernimmt, ein Ultimatum. Roche sollte sich innerhalb einer Woche schriftlich verpflichten, die Sanierung in der Art zu finanzieren, wie Greenpeace es in einer gemeinsamen Vereinbarung verstanden haben will: komplett.

Das Unternehmen hat nicht vor, eine solche Erklärung abzugeben. Pressesprecher Alexander Klauser bekräftigte, dass schon länger klar gewesen sei, dass die Roche-Gruppe nach dem ersten Schritt der Sanierung weitere Bodenanalysen plane und bereit sei, die Kosten "im Rahmen der deutschen Gesetze und der eigenen Verantwortung" zu übernehmen.

Derweil wehren sich die von Greenpeace angegriffenen Behörden vehement gegen die Anschuldigung der illegalen Giftmüllverschleppung. Landratsamt Lörrach, Regierungspräsidium Freiburg und offizielle Stellen aus Rheinland-Pfalz dementieren, dass es bei der Verbringung von Aushubmaterial zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei. Das Material sollte eigentlich auf die Freiburger Deponie Eichelbuck. Die wurde aber inzwischen geschlossen. Und die Modellierarbeiten über der Deponie sollten laut Regierungspräsidium mit unbelasteter Erde erfolgen. Ersatz für die Einlagerung wurde in Rheinland-Pfalz gefunden. Das Material sei ordnungsgemäß nach den bundesweit geltenden Vorschriften verwertet worden, so die Struktur- und Genehmigungsdirektion in Neustadt an der Weinstraße.

Rechtlich verantwortlich für die Sanierung der Hirschackergrube ist die Gemeinde Grenzach-Wyhlen, der das Gelände gehört. Bürgermeister Jörg Lutz ist über die aktuelle Diskussion gar nicht glücklich. Denn die Gemeinde sitzt zwischen allen Stühlen. Zwar wünscht man eine weitgehende Sanierung, kann aber die Kosten dafür selbst nicht tragen. Doch der Streit dürfte weitergehen. Greenpeace Schweiz hat angekündigt, die Großaktionäre von Roche auf der Generalversammlung im März zur Intervention aufzufordern.

Die Grube ist nicht die einzige in der Region, in der Chemieabfälle lagern. Elf alte Deponien in Südbaden, Basel und im Elsass sind bekannt – auf deutscher Seite auch in Inzlingen und Weil am Rhein. Der meiste Müll wurde seit den 30er Jahren abgeladen, als die Verklappung im Rhein eingestellt wurde. Er hat sich mit der Zeit mit Hausmüll und Bauschutt gemischt. Basler Konzerne haben für die Entsorgung der Altlasten Geld zurückgestellt.

Während in Grenzach-Wyhlen saniert wird, wurde die Weiler Lippsgrube nach Untersuchungen als unbedenklich eingestuft. Sie wurde für eine Nutzung ohne Sanierung freigegeben. Doch auch hier gibt es nun Kritik. Ein Freiburger Chemiker zweifelt, dass die Untersuchungen korrekt sind: So sei nicht richtig analysiert worden, ob die Giftstoffe in Rhein oder Trinkwasser ausgeschwemmt werden könnten, sagt Michael Loeckx. Die am stärksten kontaminierten Teile der Grube lägen unter dem Grundwasserspiegel – und der hebe sich seit Jahren. Loeckx findet das fahrlässig und hält es für inakzeptabel, die Fläche einfach zu bebauen.

Autor: Ralf H. Dorweiler


Mittwoch 16.07.2008

Vorstellung des Vereins bei der Ortschaftsratsitzung in Langenau!

Hier die Vorstellungs Präsentation bitte Pdf öffnen

Vorstellung Zukunft Deponie Scheinberg[1].pdf


Mittwoch 16.07.2008 Kreistagssitzung in Lörrach

Auf der Tagesordnung stand ein Sachstandsbericht über die Entsorgung schwach dioxinverunreinigter Böden aus Rheinfelden,

hier nun die Stellungsnahme von Herrn Landrat Schneider ,

bitte nachfolgende Pdf öffnen

Vorlage kreistag16072008.pdf


Das Gründen eines Vereines haben wir alle uns wohl ein wenig

einfacher vorgestellt, daß es vom Gründungstermin bis zum

heutigen Tag alles so lange dauern würde bis die ganzen

Amtsmühlen bezwungen sind, hat sich wohl keiner von uns so

vorgestellt. Doch nun sind wir endlich im Vereinsregister eingetragen

und konnten nun auch ein Konto auf der Sparkasse eröffnen.

Die Arbeit des Vereins ruhte aber trotzdem nicht.


Am Freitag den 13. 06.07 besuchten einige Miglieder des Vereines

die Veranstalltung des Landratsamtes zu einer Ortsbegehung in

Rheinfelden.

Hier nun ein kurzer Bericht unseres Schriftführers über denBesuch:

Baustelle Rheinfelden

Ziel: Den Umgang mit dioxinbelasteten Böden zu zeigen

Dioxin-Belastung durch 2 Arten:

- Ausbringung von Dioxin mit Erde vermischt, da in direktem Kontakt

mit der Haut Reizungen (Erkrankungen - Chlorakne) entstanden,

wurde das Dioxin mit Erde vermischt und zur Befestigung von

Straßen, Wegen (auch in Gärten) verschenkt/ benutzt (Zeitraum bis

ca. 1920), das Dioxin wurde über eine rel. Große Fläche

verschleppt. Es entstanden größte Belastungen. Dioxin sei gut

sichtbar, da weiße und schwarze (durch Elektrodenmaterial)

Brocken erkennbar seien.

- Luft- und Staubaustragung bei PCB-Herstellung (bis ca. 1980), in den

oberen Erdschichten (ca. 30cm) vorhanden. Belastung mit ca. 40ng in

Umkreis der Hauptwindrichtung. Optisch nicht nachweisbar.

- Anzahl Bodenproben bei besichtigtem Grundstück : 12, aber

Ausnahme, da starke Belastung vorhanden, bei auffälligen

Baumaßnahmen 1-2, bei normalen Baustellen keine.

In den letzten Jahren waren es ca. 500 Dioxinanalysen.


- Abtragung von stark belasteten Böden durch speziell geschulte und

zertifizierte Bautrupps (Fa.) mit Schutzkleidung und abgeplanten LKW`s

- Abtragung von niedrig belasteten Böden durch normale Arbeiter, ohne

sonstigen Sicherheitsvorkehrungen, keine speziellen Maschinen,

Abtransport durch unbeplante LKW ´s

- Eine Einschränkung der Neubauten bzgl. Unterkellerung anscheinend

nicht möglich, da existierende Bebauungspläne nicht geändert werden

könnten!


- Vor ca. 15 Jahren fanden umfangreiche Untersuchungen der Bevölkerung

auf Auffälligkeiten in Blut und Fettgewebe statt. Später nicht mehr, es gibt

auch kein Krebskartaster.


- Aufnahme des Dioxins hauptsächlich über Tiere, Salat unbedenklich,

wenn Erde abgewaschen ist. (de Haas)


2. Deponie Herten

- Ursprüngliche Hausmülldeponie von Herten und Rheinfelden.

- War fast fertig, als Dioxin-Erde von Rheinfelden entsorgt werden musste,


- Ablagerung von Dioxin-Erde in Biotop nicht möglich. Biotop wurde vom

Regierungspräsidium festgelegt


- Die Lagerkapazität der Deponie in Herten reicht noch für ca. 5000qm

fester Masse, dies entspricht ca. 7500qm aufgelockerter Masse vom

LKW, somit ist die Deponie Ende des Jahres voll.


- Im direkten Umfeld der Deponie liegen ein Erdbeerfeld und Gemüsefelder

(Markthof). Auf den Gemüsefeldern wurden in verschiedenen Bereichen,

1. Rand bis 25m und 2. hinter 25m Dioxinproben (Mischproben)

genommen. Im Bereich 1 lag die Belastung bei 6ng(?) und im Bereich 2

bei 2ng (BW--Schnitt).


Am Freitag den12.09.08 hat der Verien zu einer Infoveranstaltung mit der Umweltmedizinerin Frau Dr. Barbara Dohmen in den Maibergsaal in Enkenstein eingeladen.

Hier können Sie das Protokoll unseres Schriftführers lesen um einen Eindruck der Veranstaltung zu bekommen.

Tagesordnungspunkte

1. Begrüßung

Der 1.Vorsitzende H.G.Wenning begrüßt folgende Anwesende:

Fr.Dr. Dohmen, Hr.Dr. Lenz Ärzteschaft Mittleres Wiesental, OV R.Strittmatter, OV H.Weinbrechtinger und alle anwesenden Ortschafts-, Gemeinde-, Stadt-, Kreisräte im randvoll besetzten Maibergsaal (ca.120 Anwesende).

Dank an Förderverein Enkenstein / OV Strittmatter für die kostenlose Nutzung der Halle + Küche.

2. Vereinsvorstellung Zukunft Deponie Scheinberg e.V.

Ralf stellt Verein kurz vor. Angebot von Rechtsanwalt: Kosten zwischen ca.2500-5000€!

3. Vortrag über Feinststäube von Dr. Dohmen

Fr. Dr. Dohmen eine Umweltmedizinerin aus Murg (Henna), untersucht/ betreut Menschen, die durch Umwelteinflüsse krank wurden. Auslöser war eine (1995) geplante Firmengründung, Nanobeschichtungen, wobei als Abfallprodukt Feinststäube techn. hergestellt werden.

Dr. Dohmen ist Sprecherin der Ärzteinitiative Hochrhein im BUND, eine Ökologische Ärzteinitiative die sich mit Fein- und Feinststäuben beschäftigt. Alle 3 Monate erscheint Igomet, eine Zeitschrift.

Klassifizierung/Einteilung der Stäube in

• Grobstäube (absinken auf Erde)

• Schwebstäube:

o Feinstäube

o Ultra-Feinstäube. durch Nanotechnologie erzeugt (Vergleich 10E-9m, menschliches Haar 50.000 mal teilen, Bereich Makromolekülen), nicht sichtbar, nur durch Rasterelektronenmikroskope

Artikel:

Zu lascher Kampf gegen Umweltverschmutzung Ärztezeitung 09.09.08:“.. zunehmend Anzahl durch Luftverschmutzung…“

Ab 1980 wurde durch höhere, gesetzliche Umweltauflagen, feinere Filter in Verbrennungskamine einzubauen


Am Anfang stellten sich den Umweltmedizinern folgende Fragen:

• Können Feinststäube, die natürlichen menschlichen Schranken, wie die Plazenta, die Blut-Hirnschale passieren, ist die Aufnahme in den menschlichen Körper durch Einatmen, über Blutbahnen oder Lymphknoten möglich?

• Wird das menschliche Abwehrsystem durch eine ständig andauernde Belastung überfordert?

Die Antworten des Umweltbundesamt waren leider mangelhaft, da es keine sachkundige Informationen gab. Die Umweltmediziener sind mittlerweile der Meinung, dass alle obigen Fragen mit Ja beantwortet müssen! Feinststäube durchdringen Zellwände, Mytochondrien werden lahm gelegt.

Bereits die Neandertaler waren Feinststäuben ausgesetzt: z.B.: Durch Holzrauch oder auch bei Waldbränden oder Vulkanausbrüchen werden Feinststäube in größerem Ausmaß frei, wobei die Häufigkeit deutlich seltener ist, als die heutige Belastung!

Der London-Smog bewirkte, dass es durch ausbleibende Niederschläge zu einer hohen Belastung von Sulfate, Nitriten, ... in der Luft kam und dies zu Sterben von Tausenden führte. Entsprechende Untersuchungen wurden auch in München durchgeführt.

Rheinfeldener Bürgerinitiative fordert Luftmessungen <10µm

Die menschlichen Nasenschleimhäute filtern Partikel bis in den µm-Bereich, die kleineren Nanoteilchen gelangen bis in die Lunge und sind äußerst schwierig wieder rauszubekommen! Von dort werden sie durch das Blut in allen Organe verteilt! Beispiele:

• Nachweis von Platin im menschlichen Körper, verursacht durch Platin-Ablagerungen an Straßenrändern von KFZ-Katalysatoren.

• Erkrankungen durch Toner-Staub von Laser-Drucker/Kopierer

• Feinststäube verdicken Blut

Mittlerweile ist es wissenschaftlich erwiesen, dass die Aufnahme von Feinststäuben eine Schädigung der inneren Organe bewirkt. Besondere Risikogruppen: Kleinkinder, Ungeborene, Schwangere, Ältere Menschen, ...

Feinststäube können bis zu 300 Tage in der Lunge verbleiben, gefährlich bei toxischen Anhaftungen (Dioxin).

Metallstäube sind besonders gefährlich, da sie katalytisch wirken und die Moleküle beeinflussen.

Feinststäube werden durch keine natürliche Schranke (egal Pflanze, Tier oder Mensch) aufgehalten, sie verhalten sich luft- bzw. wasserhaltig und durchdringen alles!

Dioxinpartikel sind sehr kleine Partikel, gelangen durch Nahrungsmittel oder durch Anhaftungen an z.B. Pollen in den menschlichen Organismus, sie lagern sich im Fettgewebe (Haut, Muttermilch) oder im Gehirn ab. Bekannt geworden durch Seveso, wo es eine starke Chlorakne verursachte. Fatale Folgen von Dioxin wurden auch durch Vietnamkrieg bekannt. Entlaubungsmittel Agent-Orange enthielt Zusätze von Dioxin, was zu einer erhöhten Anzahl Fehlgeburten oder Missbildungen bei nachfolgenden Geburten führte.

Dioxin wurde weiter über Holzschutzmittel die PCB enthielten bekannt

4. Diskussion Dr.Dohmen, Dr.Lenz, R.Strittmatter, H.Weinbrechtinger

Frage: Da ultrafeine Stäube das Gewebe zerstören, ist hier ein Nachweis möglich?

Antwort (Dohmen): Nein, sehr schwierig. Vgl. Einatmen von Nanospray (Anfang 2008 - Nanospray zur Behandlung von Badkeramiken) führte zu schweren Vergiftungen, Hersteller behauptet es sei kein Nano drin (nur Werbemassnahme), Messungen in Industrie zeigten kein Nano! Es gibt keine richtigen Untersuchungsmöglichkeiten, Vgl. Schwierigkeit Fluse im Heuhaufen zu entdecken! Stecknadel wäre durch Verbrennen des Heus nachweisbar. Fraunhofer-Institut in Hannover hat das Know-How, Todesfall nach Einnahme von 1g Nanobestandteile Nickel!! Nachweis durch andere Tests, Verhalten von Blut im Reagenzglas auf Nanopartikel, sehr teure Untersuchungen, mit höchster Wahrscheinlichkeit, von Berufsgenossenschaft nicht akzeptiert.

F: Sind den Kreisräten die Problematik bekannt bzw. hat Dr. Dohmen ähnliche Vorträge auch bereits im Kreistag abgehalten?

A (Dohmen): Nein, bislang gab es nur Einladungen von Bürgerinitiativen. Dem Gesundheitsamt dürfte die Problematik bekannt sein.

F: Ist die Gefährlichkeit der Dioxin-Transporte bekannt?

A (Dohmen): Ausmaß von Feinststaub ist nicht bekannt, Filterstäube sind kritischer, der Transport von Dioxin-Erde hängt von der Feuchtigkeit, Bodenbeschaffenheit, etc. ab.

A (Dr. Lenz): Dioxin ist ultragiftig, bislang wurde nur das Seveso-Dioxin untersucht (1 unter vielen). Es gibt einen internationaler Konsens: Keine Verbreitung von Dioxin!

R.Strittmatter: Dank an alle Erschienen, Gemeinsam was bewirken können, nicht nur Ablagerung von Dioxinen, Schlackeablagerung, Entschlackung, Transport, Rüttelsieb, Staubwolken, Entstehung Feinststäube, Kreistagsverteilung: von 64 KR 60 kein Interesse, Schlacke kann nicht eingebaut werden, da Asche nicht bindet, keine Stabilität! Erhöhung der Deponie um 60m reicht für 50Jahre (bereits genehmigt), weitere Flächen im Planfeststellungsverfahren Tierseuchenlogistikzentrum: 500m – Abstand zur Tierhaltung, laut RP aber nicht notwendig, Vorwurf an LR.Schneider Vorsitzender Naturpark Südschwarzwald

H.Weinbrechtinger: Appelliert möglichst viele Nachfragen auf den am nachfolgenden Tag, statt findenden Deponiegespräch direkt zu stellen!

Hr. Selz, Unabhängige: Kreistag entscheidet! Parteien sind dagegen, sollen Ihre Kreisräte überzeugen, dass kein Dioxin nach Scheinberg kommt. Wie geht’s weiter? Politiker: Alternativ-Lösung zu suchen.

Haggi: Muss LR Schneider im Kreistag abstimmen lassen, oder kann er selbst entscheiden?

KR Baier: Nur zur Information, bislang Mehrheit für Kippen des bisherigen Beschlusses klar. Durch taktische Tricks ist eine Verschiebung gelungen. Fast unmöglich eine Mehrheit dagegen zu finden! SPD-Fraktion: fraglich ob alle hinter sich zu bringen. LR sollte vom Volk gewählt werden. Bedauerlich, dass kein Pressevertreter anwesend sind.

F: Wurde eine Gefährdungsanalyse vom Transport, Ablagerung, … gemacht?

A: (Alle) Nichts bekannt!! Stich-Proben bei Baumaßnahmen, Dioxin-Nester sind gefährlich, punktuelle Erhöhung. Einfordern einer Risikoanalyse lt. Beschluss RP-Freiburg, darf bis 2000ng angeliefert werden

Anmerkung: Dioxin-Verbreitung: Sickerwasseraufbereitung in Grundwasser, Wir wollen das Dioxin nicht?

Hr. Rittweger: Bei Aushub in Rheinfelden werden nur visuelle Kontrollen gemacht (dunkel = Dioxin-haltig) Landratsamt: Schwach-Dixoin-belastet, auch kleinste Mengen/Teilchen führen zu gesundheitlichen Schäden.

Dr. Dohmen: Nanopulver-Abfälle (Aerosil, Siliciumdioxid, evt. Titandioxid) auf Scheinberg! Weiße Wolken bei Einlagerung?, Tonnenweise, Gefahrenpotenial größeren Ausmasses!! Lagerung so gut abgedeckt?? Wirkung, Kritisch wäre eine Reaktion mit Dioxin?? Unbekannte Ablagerungsorte innerhalb Deponie

Hr. Berger: Schizophrenie keine homogene Dioxin-Belastung, wie soll Baggerfahrer sehen, ob 1000ng oder 5000ng?

Hr. Brutschin: Wer hat wann Nanopulver angeliefert?

Dr.Dohmen: Nur über Ablagerungs-Bücher von Deponie; Anfrage von Kreisrat, vor längerem > 2 Jahre.

KR Baier: Genaue Fakten notwendig, um nachforschen zu können, nachweisbar

F: (M.Brogle) Wie kritisch ist die Asche von KVA-Basel, die Belastung durch den Transport, Deponierung?

A: (Dohmen) Wie Fein sind Filter, Anlagerung von Feinststäube an Grobstäube, Möglichkeit von Elektrostatischen Filtern die, die metallischen Stäube zurückhalten , Wie gut sind Behälter für Transport, Dioxine sind auf jeden Fall drin!! Experte notwendig

R.Strittmatter: Aussage LaRa Lörrach: Keine Dioxine!! Aber Müllsäcke in Schlacke!

Anmerkung: Vorwurf von Dr. Donath kein Toxiloge bei Infoveranstaltung in Langenau!

Dr. Lenz: Kosten für Rheinfelden! Unverantwortlich vom Landrat: Info von 2004 keine Aktion auf Hertener Schließproblem? Appell: Negativkritik an LR Schneider mittels Leserbriefe

Brigitte Weiß: Hat Leserbrief geschrieben, hat bei Hautarzt gearbeitet in 80er Jahren, vermehrt Krankheitsbilder mit Leukämie

H.G.-Wenning: Evt. nur durch den Rechtsweg was zu bewirken!

Fr. Claus: Was können wir jetzt 2 Minuten vor 12 konkret tun?

H.Weinbrechtinger: Einstweilige Verfügungen über Rechtsanwalt?

Um Kontrolle über Feinststaub-Belastung zu bekommen

Dr. Dohmen: Forderung von Messstellen auf Deponie bis zu 2,5 nm-Teilchen


F: (K.Brutschin) Gibt es höhere Krankheitsraten im Umfeld von Rheinfelden?

A: (Dohmen) Im Vergleich zu landesweiten Durchschnitt wurde im LK Lörrach eine erhöhte Atemwegserkrankungen festgestellt, vor Jahren war es wohl noch deutlich höher, allerdings gibt es keine/ oder nur geheime Statistiken darüber.

Dr. Lenz: Aufgrund Kosteneinsparung wurden keine Gelder für Messdaten ausgegeben!

F: Welche Messungen werden auf Scheinberg überhaupt gemacht?


A: (R.Strittmatter) 3mal jährlich Staubmessungen, 1mal jährlich Luftmessung, Sickerwasser. Allerdings wurde von Hr. Winkler (Herten) eine Ablagerung von Dioxin-Erde in der RST-Grube als inakzeptabel beschrieben, da in unmittelbarer Nähe zum Wasserschutzgebiet. Auf Scheinberg, bestünde bei Überschwemmung, die gleiche Problematik. (Ungeklärtes Sickerwasser kommt in Wiese, Wasserentnahme in Sengele / Maulburg

Nochmals Appell an alle dem Verein beizutreten.

H.G.-Wenning bedankt sich bei allen Erschienen und schließt die Veranstaltungen gegen 23.00Uhr

5. Fazit

Allgemein sehr gute Veranstaltung, Bürgerinteresse wurde geweckt.

Neue Referenten bzgl. Müllverbrennung/ Schlacke, techn. Hintergründe Feinstaub einladen. Im Vorfeld Vereinsmitglieder per email einladen. Auch der Landrat, Kreisräte, Vertreter der Abfallwirtschaft sollen eingeladen werden.



Hans-Günther Wenning Ralf Leisinger


Dioxin: Das Wiesental bleibt kämpferisch

"Wir werden weiter dranbleiben"

Die Gegner der Dioxintransporte auf den Scheinberg sind am Tag eins nach dem Beschluss des Kreistags zwar enttäuscht, aber nicht entmutigt.

SCHOPFHEIM/WIESLET. "Niemand muss glauben, dass wir jetzt resignieren", sagt Rainer Strittmatter und fügt hinzu: "Wir werden weiter dranbleiben." Heute, ein Tag nachdem der Kreistag Dioxintransporten aus Rheinfelden nach Scheinberg den Weg frei gemacht hat, waren schon wieder kämpferische Töne aus den Reihen der Deponieanrainer zu hören. Juristische Schritte werden nicht ausgeschlossen.



Die Proteste in Lörrach waren zwar nicht erfolgreich – und doch nicht vergebens, so die Reaktion am Tag danach. | Foto: André Hönig "Ich habe ich eigentlich nichts anderes erwartet", bekennt Hans-Günther Wenning, Vorsitzender des Vereins "Zukunft Deponie Scheinberg". Dass der Kreistag so beschließe, sei vorhersehbar gewesen. Überrascht war er lediglich, wie eindeutig das Votum (42 zu 13) ausfiel. Auch Kreisräte aus dem Wiesental und dem näheren Umkreis stimmten für die Transporte – "und das ist schon enttäuschend".

Immerhin habe man einige Erfolge erzielt – etwa, dass die Transporte geschlossen erfolgen. Und auch, dass überhaupt eine Monodeponie in Rheinfelden gesucht wird, "wäre ohne unseren Widerstand so nie gekommen." Wenn die Transporte denn ab dem Frühjahr 2009 anrollen, wird der Verein auf jeden Fall "wachsam und ständig auf der Deponie präsent sein". Auch will er künftig noch mehr Einsicht in das haben, was sich auf der Deponie abspielt. Allerdings gibt es da auch noch Aktivitäten auf anderer Ebene. "Wir lassen da auch noch juristische Schritte prüfen", sagt Wennig. Genauer will er sich dazu im Moment aber noch nicht äußern.

Auch der Enkensteiner Ortsvorsteher Rainer Strittmatter macht diesbezüglich Andeutungen. "Wir werden uns darüber Gedanken machen. Aber im Moment kann man dazu noch nichts Konkretes sagen." Auch er hatte mit einem solchen Beschluss gerechnet. Ihn enttäuscht jedoch, dass viele Argumente, dargelegt in offenen Briefen, von einigen Kreisräten offenbar gar nicht zur Kenntnis genommen worden seien – zumindest habe er in der Debatte diesen Eindruck gewonnen. "Maßlos enttäuscht" hingegen ist er über die Antworten des Landrats. Nicht nur, dass dieser auch weiterhin eine Verantwortung für die versäumte Suche nach einem Ersatz für Herten von sich weist. Auch bestritt Schneider am Mittwoch vehement, dass es beim Kreis Pläne gebe, nach 2012 – wenn es im Land nur noch zwölf große Deponien gibt, darunter Scheinberg – auch Müll aus anderen Landkreisen im Kleinen Wiesental aufzunehmen. In einem Gespräch mit Schopfheimer CDU-Vertretern habe Schneider mit Blick auf den südlichen Breisgau konkrete Andeutungen gemacht, so Strittmatter. "Aber in der Kreistagssitzung wollte er davon plötzlich nichts mehr wissen." Das sei schon seltsam.


Geärgert habe ihn ferner, dass sich die Grünen das Bodenüberwachungsprogramm als Erfolg an die Fahnen heften wollten. "Das ist etwas, was schon lange von uns eingefordert wurde." Auch für andere Wortbeiträge in der Sitzung hat Strittmatter wenig Verständnis. Etwa für die wiederholten Appelle zur Solidarität mit Rheinfelden. "Wir nehmen den Rheinfelder Müll seit 30 Jahren auf. Dieser Müll hat bei uns gestunken." Richtig sei, dass Menschen aus dem Kleinen Wiesental zwar auch Arbeit in Rheinfelden gefunden haben. "Allerdings hat Rheinfelden selbst noch viel mehr von diesen Firmen, die das Problem verursacht haben, profitiert."

Dass die Transporte nun geschlossen erfolgen, sei ein Erfolg. Allerdings fordert Strittmatter auch, dass diese Transporte vorher jeweils angemeldet werden. Das sei zwar schon vor einiger Zeit von der Abfallwirtschaft zugesagt worden, "es hat bisher aber nicht richtig funktioniert". Im Sommer etwa wurde Material aus einer Altdeponie bei Schliengen auf den Scheinberg gekarrt. "Erfahren aber haben wir es erst Tage später." In Zukunft verlangt Strittmatter klare Angaben über Zeitpunkt und Firma. "Wir wollen und werden ein wachsames Auge darauf haben, dass die Transporte geschlossen ankommen und auch geschlossen wieder zurückfahren." Ein dickes Dankeschön spricht Strittmatter den Bürgern aus, die zur Sitzung erschienen sind. "Es war gut, dass man in Lörrach gesehen hat, dass hier Rückhalt da ist."

Langenaus Ortsvorsteher Hans Weinbrechtinger hat damit gerechnet, dass der Kreistag seine Zustimmung zum Dioxintransport geben wird. Die Sitzung selbst habe er als positiv empfunden, denn es sei erkennbar gewesen, dass durch den Protest aus dem Wiesental etwas erreicht worden sei. Immerhin sei zugesagt worden, dass die Anlieferung der leicht dioxinhaltigen Erde über Container erfolge und dass bis 2011 eine Monodeponie in Rheinfelden gefunden werden soll. Das sei gut so, denn es sei völlig offen, wie sich dioxinhaltige Erde mit den Reststoffen vertrage. Durch den Entschluss wisse man, woran man sei, "damit müssen wir jetzt leben". Die Gegner, da ist Hans Weinbrechtinger sicher, werden am Ball bleiben und es müsse weiter Druck bei der Suche nach der Monodeponie gemacht werden. Enttäuscht zeigte er sich über die Haltung von Klaus Fleck und über die Grünen im Kreistag.

06. November 2008 17:22 Uhr

Artikel aus der gedruckten Badischen Zeitung zu diesem Thema: "Wir werden weiter dranbleiben"

von: Von André Hönig und Marlies Jung-Knoblich

Unsere Stellung zu diesem Thema ist ja nun schön aus dem Artikel ersichtlich; hiernun noch ein paar Eidrücke vom 05.11.08 aus der Sicht von M.Brogle

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